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8 April 2020 @ Nadine Knur

Online- vs. Präsenz-Training

Zugegeben: Diese Frage stellt sich im Moment nicht. Präsenz-Trainings können wir derzeit nicht halten. Ist ein Online-Training also eine adäquate Lösung? Könnte man sagen, es sei wie ein Präsenz-Training für daheim? Oder sogar mehr als das? Der Trend an Universitäten geht in Richtung online. Denn diese Art des Lernens birgt durchaus einige Vorteile. Schauen wir uns das einmal genauer an.

Das Präsenz-Training

Ich liebe gut gestaltete Präsenz-Trainings! Bei einem offenen Training, bei HOOD nennen wir es „Public-Training“, treffe ich auf Teilnehmer aus unterschiedlichen Unternehmen und Branchen. Wir lernen zusammen im selben Schulungsraum.
Wir bringen unsere persönlichen Erfahrungen mit und können uns darüber austauschen. Das macht die Gruppenarbeit sehr interessant. Wir reisen extra aus verschiedenen Standorten an und lernen engagiert. Schließlich soll sich der Aufwand ja lohnen. Dies wird durch vielfältige Interaktionen mit anderen Teilnehmern und dem Trainer unterstützt.

Auch unternehmensinterne Präsenz-Trainings, bei HOOD nennen wir sie „Onsite-Trainings“, sind sehr spannend. Schließlich kommen die Teilnehmer aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen und können sich im Rahmen dieser Zusammenarbeit von einer anderen Seite kennenlernen.

Gruppendynamik

Bei einem Präsenz-Training kann der Trainer die Gruppendynamiken gut steuern. Er hat uns Teilnehmer alle im Blick und kann jederzeit unterstützen.
Rollenspiele und Gruppenübungen lassen sich auch prima umsetzen. Ob Metaplanwand, Flipchart, oder unsere Post-its, die wir kurzerhand an die Wand kleben: Die Übungen machen in all ihrem Tempo und ihrer Beweglichkeit einfach Spaß. Auch den Austausch untereinander, während der Übungen, Kaffeepausen im HOOD-Wohnzimmer, oder während des gemeinsamen Mittagessens im Restaurant, empfinde ich als sehr wertvoll. Es entsteht über die Zeit ein Vertrauensverhältnis zum Trainer und sehr oft eine tolle (emotionale) Gruppendynamik.

Sichtbare Reaktionen

Ein weiterer Vorteil sind die klar ablesbaren Reaktionen beim Präsenz-Training. Beobachtet der Trainer, dass bei manchen von uns Teilnehmern die Konzentration nachlässt, so kann er spontan Pausen setzen oder Auflockerungsübung vorschlagen. Während eines Präsenz-Trainings käme auch kaum jemand auf die Idee, seine Mails abzurufen. Schließlich stehen wir ständig im Fokus.

Doch wie schaut es aus, wenn wir von daheim aus an einem HOOD-Training teilnehmen? Was ändert sich?

Online CARS Training mit mir als Teilnehmerin

Das Online-Training

Ich war letzte Woche beim Online Training von HOOD als Teilnehmerin mit dabei. Bei einem ortsunabhängigen Live-Online-Training kommen wir Teilnehmer in einer interaktiven Videokonferenz zusammen. Jeder loggt sich von daheim aus ein.

Es empfiehlt sich, die Kamera einzuschalten, um einerseits die anderen Teilnehmer zu sehen und andererseits den Trainern eine Chance zu geben, zu wissen, mit wem sie eigentlich sprechen. Business-Kleidung zu tragen ist beim Online-Training absolut nicht nötig. Zu duschen ist dagegen für den Look und Feel schon empfehlenswert. Das Mikrofon schalten wir Teilnehmer lediglich ein, wenn wir sprechen. Schließlich möchten wir das Training nicht mit Störgeräuschen, wie das Rumrühren in der Kaffeetasse, untermalen.

Empfehlenswert ist es auch, sich vor dem Online-Training bereits etwas einzulesen. Damit nähern wir uns im Wissensstand und können die Online-Zeit für Praxis-Übungen, Diskussionen und Reflexion nutzen. Das ist auch interessant für die Zeit nach der Prüfung, wenn wir unser erworbenes Wissen dem Praxis-Test in unseren Unternehmen unterziehen möchten.

Ein neues Konzept muss her

Nicht nur wir Teilnehmer, auch der Trainer muss sich auf ein Online-Training anders vorbereiten als auf ein Präsenz-Training. Das Präsenz-Trainingskonzept kann er nicht mehr eins zu eins anwenden. Schließlich soll die interaktive Zusammenarbeit auch online perfekt funktionieren und spannend sein. Hier muss er neue Medien und andere Arbeitszeiten einsetzen. Wir benötigen mehr Pausen, denn nun sitzen wir vor dem PC und sind nicht aktiv und beweglich im Raum. Der Trainer muss sich daneben noch viel mehr auf seine Ohren verlassen. Er hat nun nicht mehr ständig alle Teilnehmer im Blick.

Gruppendynamik

Gruppenarbeiten finden nun in virtuellen Neben-Räumen statt. Wir erarbeiten in unserer jeweiligen Gruppe Ergebnisse, die wir anschließend im Trainingsraum vor allen Teilnehmern präsentieren. Das klappt gut und macht genauso viel Spaß wie bei einem Präsenz-Training. Ich habe sogar den Eindruck, dass dadurch, dass ich die anderen Teilnehmer nicht immer vor Augen habe und nur jeweils eine Person sprechen kann, die Kommunikation auf Augenhöhe ausgeprägter ist. So diskutieren wir, füllen auf dem virtuellen Whiteboard unsere Kärtchen aus und platzieren sie.

In der Pause können wir mit unserem physischen Kaffee den virtuellen Kaffeepausenraum betreten und mit den anderen Teilnehmern „socializen“. Das ist wichtig, denn während des Trainings sind wir nun sehr stark auf die Inhalte konzentriert. Nebengespräche finden nicht mehr statt und die Mittagspause verbringe ich nicht mehr im Restaurant, sondern vor meinem Herd.
Durch die höhere Anzahl der Pausen haben wir einen strafferen Zeitplan, um alle Inhalte zu hören.

Bin ich schon drin?

Was sofort sehr positiv auffällt, ist die durchdachte Koordination und Organisation des HOOD-Online-Trainings. Als Teilnehmerin bekomme ich sowohl die Präsentationsunterlagen als auch eine Agenda und ein PDF-Dokument mit verschiedenen Links zugeschickt. Daneben bietet HOOD ein paar Tage vor dem jeweiligen Trainingsbeginn eine kurze Probesitzung an. Hier werden alle Teilnehmer mit den technischen Gegebenheiten vertraut gemacht. Zur vereinbarten Uhrzeit loggen wir uns über die Online-Plattform in das Training ein. Ohne Anreise, ohne am Abend vorher ins Hotel einzuchecken, bin ich ganz bequem vom heimischen Schreibtisch aus dabei. Neben dem Skript arbeiten die Trainer auch mit recht schön gestalteten Flipcharts, die ich mir über einen Link gestochen scharf auf meinen Bildschirm hole.

Mitschreiben ist nicht nötig. Alle Skizzen, die während des Trainings angefertigt werden, werden von den Trainern sofort in den Chat geladen, von wo ich sie mir auf meinen PC herunterlade. Auch sonst setzen die Trainer den Chat häufig für Abfragen und Abstimmungen ein.

Doch was bedeutet das nun für mich? Präsenz- oder Online-Training, welches soll ich wählen?

Fazit – Für welchen Bedarf welches Training

Gehe ich von mir aus, muss ich gestehen: Ich stehe auf persönlichen Austausch. Ich mag anderen Menschen ins Gesicht sehen, ich mag die Trainer persönlich kennenlernen, ich mag die Gruppenübungen mit den bunten Post-its und Kaffeeräume mit Obst und Keksen und ich mag die Mittagspause im Restaurant. Mir gefallen die Atmosphäre, das Team-Building und der direkte persönliche Austausch.
Dieser ist insbesondere dann wertvoll, wenn beispielsweise nach einem Onsite-Training das Team auch weiterhin zusammenarbeitet. Rollenspiele und Simulationen machen bei einem Präsenz-Training Sinn.

Andererseits bin ich bei einem Online-Training fasziniert von den virtuellen Möglichkeiten. Die Gruppendynamik ist ähnlich stark und die Zusammenarbeit klappt wirklich gut. Ich bin sogar etwas konzentrierter während des Trainings. Es fordert mir allerdings auch mehr Disziplin ab. Insbesondere dann, wenn ich mir vornehme, in den Pausen auch online den Kaffeeraum zu betreten und zu plaudern, anstatt einfach nur im Netz rum zu surfen.

Die Zeitersparnis bei einem Online-Training ist schon ein sehr gutes Argument, sowohl für den Teilnehmer, als auch für das Unternehmen, bei dem sie oder er angestellt ist. Wie wird es also zukünftig mit den Online-Trainings weiter gehen, wenn wir die Corona-Zeit überstanden haben? Werden wir dann bundesweit nur noch digital lernen? Wahrscheinlich nicht. Allerdings ist das Online-Training eine spannende und zeitsparende Alternative zum Präsenz-Training und wird sich, meiner Meinung nach, als solche durchsetzen.

Online-Training by HOOD

…oder auch „Digital HOOD“, wie es mein Kollege Andreas nennt.
Vor zwei Wochen haben wir zu unserem allerersten Certified Agile Requiremets Specialist (CARS) -Online Training eingeladen. Wir waren recht aufgeregt und neugierig, wie das neu konzipierte Training bei den Teilnehmern wohl ankommen würde.
Die Antwort kam prompt. Einer der Teilnehmer formulierte es so: „Beim ersten, aus der Not geborenen, Online-Training zu CARS, habe ich nicht mehr als ein Chaos erwartet und wurde positiv überrascht. Einmal mit Profis arbeiten…. Leute, die agil können! Danke HOOD.“ Eine andere Teilnehmerin fokussierte sich bei ihrer Beurteilung ausschließlich auf den Inhalt des Online-CARS-Trainings: „Das Training hat eine umfassende und anschauliche Einführung in die Verknüpfung von Requirements Engineering mit agilen Methoden gegeben.

Unsere Erfahrungen mit dem CARS Online-Training waren sehr gut. Darum freuen wir uns auf viele weitere mit Ihnen.

Bis dahin alles Gute, und bleiben Sie gesund.
Ihre Nadine Knur

Nadine Knur im Home-Office
Viele Grüße aus dem Home-Office

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Nadine Knur

Kontaktieren Sie Nadine Knur

Nadine Knur ist Marketing Lead bei HOOD in der Beratung von RE und agilen Projekten. Als ein Mensch mit vielen Interessen und Talenten, untersucht sie zusätzlich die optimale Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Generationen und Mindsets. https://www.linkedin.com/in/nadine-knur/

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