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22 Mai 2018 @ Larissa Endriss

Stakeholder-Analyse in Entwicklungsprojekten

Die Stakeholder-Analyse bezeichnet die Identifikation der Projektteilnehmer, weiterer Personen und Institutionen, die ein Interesse an einem Entwicklungsgegenstand haben. Durch genaueres Untersuchen der Einstellung und Beziehung der Stakeholder zum Entwicklungsgegenstand bekommen die Projektverantwortlichen ein besseres Verständnis für die Erfolgsfaktoren des Entwicklungsgegenstandes.

Identifikation der Stakeholder

Die Identifikation der Stakeholder erfolgt durch Beantwortung der folgenden Fragen mit anschließender Abbildung in der nachstehenden Tabelle.

  1. Wer ist fachlich beteiligt?
  2. Wem nutzt der Entwicklungsgegenstand und wem könnte er missfallen?
  3. Wer hat welche konkreten Erwartungen / Zielsetzungen?
  4. Welche Verordnungen, Gesetze und Vorgaben müssen eingehalten werden?
  5. Wer hat Interesse an der Einhaltung des Projektziels?
  6. Wer kann und wer will das Projekt zum Scheitern bringen?
  7. Wer muss bei strategischen Entscheidungen seine Zustimmung geben?
  8. Wer sind die Sponsoren?
  9. Wer sind die Kunden?
  10. Wer sind die Lieferanten?

Diese Auflistung ist wichtig, um die Stakeholder zielgerichtet im Projekt einbeziehen zu können. Hierbei sollte die Liste entsprechend neuer Erkenntnisse fortlaufend aktualisiert und Änderungen kommuniziert werden. Ein vertrauensvoller Umgang mit diesen Daten versteht sich von selbst, auch in Hinblick auf die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung.

ID Name Position Rolle im Projekt Einstellung zum Projekt (positiv, negativ, neutral) Themengebiet, Erwartungen, Ziele Kontaktinformation

(E-Mail, Telefon,…)

1 Person 1 Abteilungsleiter Entwicklung Eskalation Positiv
  • Personalauslastung
  • Umsetzung etablierter Vorgehensweisen und Standards
  • Kundenzufriedenheit
Tbd
2 Person 2 Projektleiter Budget Koordination, Eskalation, Positiv
  • Kundenzufriedenheit                
  • Einhaltung abgestimmter Projektziele an den Kunden
  • Lieferung der Produkte nach Qualitätsvorgaben
Tbd
3 Person 3 Entwickler HW Elektronik Verantwortung Negativ
  • Bereitstellung von Ressourcen zur Umsetzung der Anforderungen und Erreichung der Kundenziele
  • Qualifizierung der Mitarbeiter
Tbd
4 Person 4 Entwickler SW UI Verantwortung Neutral
  • Abstimmung UI mit Kunden
Tbd
5 Person 5 Kunde 1 Projektleiter Koordination, Eskalation, Budget Positv
  • Lieferant hält abgestimmte Projektziele mit Lieferanten ein
  • kontinuierliche Weiterentwicklung des Produkts mit kundenseitigem Feedback
Tbd
6 Person 6 Abteilungsleiter Test Eskalation Negativ
  • Neue Mitarbeiter und Test Equipment
  • Kundenzufriedenheit
Tbd

Bewertung der Stakeholder

Nach Identifikation der Stakeholder erfolgt die Bewertung der Stakeholder. Als Beispiel kann die Bewertung der Stakeholder in einer Bewertungsmatrix nach den Kriterien Einfluss/Macht (nach der Spalte Rolle/Position) und Konfliktwahrscheinlichkeit (nach der Spalte Konfliktwahrscheinlichkeit) durchgeführt werden. Ziel dieser Bewertung ist es, entsprechende Maßnahmen für jeden Stakeholder nach zugeordneter Konfliktwahrscheinlichkeit abzuleiten.

Aus der Bewertungsmatrix lassen sich je nach Einstufung der Stakeholder folgende Maßnahmen ableiten:

  1. Hohe Bewertung von Macht/Einfluss und geringe Konfliktwahrscheinlichkeit:
  • besonderes Augenmerk auf diese Stakeholder als Unterstützer zum Projekt
  • positive Einstellung zum Projekt nutzen
  • Konflikte nicht forcieren
  1. Hohe Bewertung von Macht/Einfluss und hohe Konfliktwahrscheinlichkeit:
  • besonderes Augenmerk auf diese Stakeholder legen
  • Stakeholder in Entscheidungen einbeziehen
  • Ziele analysieren
  • Maßnahmen ableiten zur Verringerung des Konfliktpotentials
  1. Geringe Bewertung von Macht/Einfluss und geringe Konfliktwahrscheinlichkeit:
  • Konflikte nicht forcieren
  1. Geringe Bewertung von Macht/Einfluss und hohe Konfliktwahrscheinlichkeit:
  • Eskalation erforderlich sofern Konflikt vorhanden

Klassifikation der Stakeholder

Nach abschließender Bewertung der Stakeholder erfolgt die Klassifikation der Stakeholder. Dabei wird nach dem obigen Beispiel die Dimension Konfliktwahrscheinlichkeit in die Kategorien Unterstützer und Gegner des Entwicklungsgegenstandes unterteilt. Sowohl in der Kategorie Unterstützer als auch in der Kategorie Gegner werden die Stakeholder nach ihrem Einfluss kategorisiert. Mit abschließender Klassifikation können Maßnahmen für Stakeholder nach ihrem Einfluss/Macht umgesetzt werden.

  1. Unterstützer mit hohem Einfluss: partizipative Strategie
    • Stakeholder ist Partner
    • aktive Beteiligung der Stakeholder z.B. Projektstatusmeetings, Projektentscheidungen etc.
  2. Gegner mit hohem Einfluss: diskursive Strategie
  • regelmäßige Diskussion/Absprachen
  • Berücksichtigung der Meinungen und Einbindung der Stakeholder im Projekt
  1. Unterstützer mit geringem Einfluss: restriktive Strategie
  • aktive Beteiligung der Stakeholder, wo erforderlich
  • informative Beziehung z.B. durch Newsletter, Statusmitteilungen, Projektberichte
  1. Gegner mit geringem Einfluss: repressive Strategie
    • keine aktive Beteiligung der Stakeholder
    • informative Beziehung z.B. durch Newsletter, Statusmitteilungen, Projektberichte

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Quellen:

https://www.openpm.info/display/openPM/Stakeholderanalyse

http://www.manager-wiki.com/externe-analyse/32-stakeholder-analyse

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