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4 September 2018 @ Julia Graßinger

Eine Frage der Haltung & Ziele und Visionen (2/4)

Veränderung und Stabilität.

Zwei Schlagwörter, die die Meisten nicht im gleichen Satz verwenden würden. Dazu haben wir uns im Rahmen einer Vernissage die Frage gestellt: “Wie wird in Organisationen mit dem Bedürfnis nach Stabilität und Veränderung umgegangen?” Wandel und Veränderung werden oft von Unsicherheit begleitet. Vertrauen und Mut müssen durch Kooperation, Solidarität und Hilfsbereitschaft gestärkt werden.

Eine Frage der Haltung

Agilität ist eine Haltung. Es gilt, die richtige Haltung zu erkennen, zu fördern und gegebenenfalls Haltung ganz neu zu lernen. Spannend wird es, wenn man sich den ersten Schritt eines Entrepreneurs anschaut: Er evaluiert seine Ressourcen und fragt sich dann, welche dieser Ressourcen er investieren kann, ohne sich selbst existentiell zu bedrohen. Nicht „was kann ich gewinnen?“, „sondern was darf ich verlieren?“ treibt meine Handlungen. Doch mit der zentralste Punkt ist der der radikalen Selbstverantwortung. Stellvertretend dafür hatten wir hier auch unser Ausstellungsstück: den Piloten. Steuert dieser auf einen Berg zu, so hat er zwei Möglichkeiten – zum einen, er schreit den Berg oder seinen Co-Piloten an, der Berg möge doch aus dem Weg gehen. Oder er berechnet, wie lange es denn dauert bis der Berg von alleine errodiert? Alles nicht das, was ein Pilot machen würde, oder? Er fokussiert sich auf das, was er ändern kann.  Nur das, was man selbst verantwortet, kann man auch verändern. Die Haltung der Agilen Welt erfordert viel Disziplin. Es ist mit Sicherheit nicht der leichte Weg, aber der, der Erfolg zumindest wahrscheinlicher werden lässt, in einer Welt, in der nichts sicher ist.  

 

Ziele und Visionen

„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“, waren die Worte von Antoine de Saint-Exupery.

Eine Agile Transformation ist wie der Start einer Reise oder einer Bewegung auf der man sich gemeinsam mit seinen Mitarbeitern auf den Weg macht. Wie beim Erklimmen eines Gipfels. Doch so ein Erklimmen des Gipfels ist viel leichter, denn alle in der Gruppe haben das Ziel vor Augen. Man kann darüber diskutieren, wie man das Ziel erreicht, welchen Weg man einschlägt, aber das Ziel ist für alle gleich. Und genau dasselbe müssen wir auch am Anfang der Agilen Transformation erreichen. Ein Ziel, das alle begeistert und auf das sie sich committen können.  

Das Zürcher Ressourcen Modell nennt drei Aspekte für ein gutes Ziel:

  1. Ein Ziel soll positiv formuliert sein, so wie ein Unternehmen, ein Team oder ein Mensch sein will, und nicht negativ, wie er nicht sein will.
  2. Ein Ziel soll vollständig unter eigener Kontrolle sein, also nicht abhängig von anderen.
  3. Ein Ziel soll demjenigen, der es verfolgt, ein gutes Gefühl geben.

 

Wenn Du mehr zu diesen Themen wissen willst, lies den “Landscape-Artikel” von Jens Donig.

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Julia Graßinger

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Julia Graßinger begleitet mit Neugierde und Mut als Coach bei Agile-by-HOOD Menschen, Teams und Organisationen auf ihrem Weg zu mehr Agilität. Durch ihre systemisch-empirische Haltung erschafft sie Räume, in denen Menschen Selbstwirksamkeit erleben und sich im komplexen Umfeld zurechtfinden lernen. Wichtige Elemente in ihrer Arbeit sind Kreativität, Begegnung und Fokus. Aus ihrer Zeit als Gründerin und freiberufliche Trainerin im Startup Umfeld kennt sie aus persönlicher Erfahrung die Herausforderung sich schnell ändernder Märkte. Als Host für Ideenentwicklung und Facilitatorin für Teamprozesse und Erfahrungsbasiertes Lernen bringt sie langjährige und vielseitige Erfahrungen aus dem Projektgeschäft und in der Entwicklung komplexer Produkte und Systeme mit. Durch ihre Arbeit mit Design Thinking und Lean Sartup Methoden gilt ihre Aufmerksamkeit dem Erheben und Strukturieren von Anforderungen sowie dem empathischen Umgang mit Stakeholdern.