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28 März 2023 @ Nadine Knur

SAFe® als Framework-Lösung für noch nicht agile Unternehmen?

Firmen möchten Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die all diejenigen begeistern, die sie nutzen, finanzieren und unterstützen. Dafür sollen in der Produktentwicklung alle Stakeholder, ja das ganze Unternehmen involviert sein. Entwicklungs-Teams wollen innovative und gut durchdachte Lösungen generieren sowie bestmöglich dabei unterstützt werden. So können wir den größtmöglichen Wert und die besten Produkterlebnisse für den Endkunden schaffen. Doch oft existieren in Unternehmen nur einzelne agile Inseln, die mit der Arbeitsweise der restlichen Firma kollidieren. Allein die zeitliche Koordination, wer liefert wem was, wer stimmt sich wann mit wem ab, welche Informationen müssen wann bei wem vorliegen, wie wird reported, stellen in dieser Konstellation oft Hürden dar.

Herausforderungen mit der agilen Vorgehensweise

„Die Organisationen, die wir im 20. Jahrhundert geschaffen haben, waren eher auf Zuverlässigkeit und Effizienz als auf Agilität und Geschwindigkeit ausgelegt,“ sagt John P. Kotter, Professor an der Harvard Business School und bekannt für seine Arbeiten im Veränderungsmanagement. Das klassische Projektmanagement ist geprägt durch deutliche längere Vorlauf- und Reaktionszeiten bei Änderungswünschen und der Umsetzung neuer Anforderungen.

Die Agilisten wiederum fordern schnelle Releases, deren Qualität zur Herausforderung werden kann. Während beim klassischen Projektmanagement die Prioritäten von vornherein festgelegt sind und jede Verschiebung zu Verzug führen kann, legen die Agilisten mit jeder Iteration neue Prioritäten fest. Das kann zu Priorisierungskonflikten führen. Sollen nun neue Anforderungen weiterentwickelt oder zunächst Fehler behoben werden?

In dieser Situation sind bereits agile Vorgehensweisen wie Scrum oder Kanban in den Entwicklungsabteilungen der Unternehmen sehr gut erprobt. Eine solche agile Transition startet zumeist in den in den Entwicklungsabteilungen. Sie agieren als agile Inseln innerhalb der klassischen Organisation. Das erschwert die Zusammenarbeit und Abstimmung mit den klassisch arbeitenden Unternehmensbereichen. Oft dringen die neuen Vorgehensweisen gar nicht bis zur Unternehmensleitung durch. Wenn die Vorteile der Agilität nicht nur in einzelnen agilen Inseln, sondern unternehmensweit zum Tragen kommen sollen, ist es wichtig, das Konzept der Agilität in der gesamten Organisation auszurollen. Eine erfolgreiche agile Transition baut hierbei auf die vorhandene Organisation auf und integriert neue Strukturen der Zusammenarbeit.
Wie können wir also die Agilität sinnvoll über das Team hinaus, in die gesamte Organisation tragen?

SAFe® – Das Scaled Agile Framework

Hierfür ist SAFe®, das Scaled Agile Framework, ein geeignetes Skalierungs-Instrument. Bereits Kotter weist auf einen großen Vorteil dieses Frameworks hin: „Diese Lösung besteht nicht darin, alle bekannten Unternehmens-Strukturen zu verwerfen und mit einer komplett neuen Arbeitsweise zu starten. Stattdessen wird eine agile, netzwerkartige Struktur darübergelegt, die mit der bestehenden Hierarchie zusammenarbeitet (siehe Abbildung). So wird einerseits ein produktorientiertes System aufgebaut und andererseits können Unternehmen ihre Organisationshierarchien und damit ihre Stabilität in der Veränderung bewahren. Auch das Management wird bei SAFe® in die agilen Arbeitsweisen eingebunden, und vielzählige, verschiedene Teams desselben Unternehmens werden zielführend koordiniert.“


Interview mit unseren SAFe® Experten von HOOD

Wie hat sich SAFe® bereits in der Praxis bewährt? Können wir das Framework wirklich zur Einführung von agilen Arbeitsweisen verwenden, ohne unsere Organisationsstrukturen grundlegend zu verändern? Können wir mit Hilfe des SAFe® -Frameworks unsere Time-to-Market-Zeit verkürzen und dem Markt die richtigen Produkte liefern?
Ich habe unsere beiden SAFe® Experten von HOOD, Tony Schmidt und Akash Sharma, dazu befragt:

Tony: „Auf jeden Fall! Denn SAFe® ist ein überaus agiles Framework. Es besteht aus einer Reihe von aufeinander abgestimmten Organisations- und Workflow-Mustern. Es empfiehlt sich insbesondere für größere Unternehmen, die den gesamten Wertschöpfungsprozess agil gestalten wollen.“

Akash führt aus: „Diese Muster sind eben nicht nur zur Implementierung von agilen Praktiken in einzelnen Entwicklungsteams da, sondern zur Implementierung im gesamten Unternehmen. Das Framework liefert Leitlinien zu den agilen Werten, zu Rollen und Zuständigkeiten sowie zur unternehmensweiten Planung und Verwaltung von Aufgaben.
Wir arbeiten mit vier verschiedenen Ebenen:
In der Team-Ebene arbeiten Entwicklerteams mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban. In der Programm-Ebene fördern wir die Zusammenarbeit mehrerer solcher Teams.
In der Portfolio-Ebene stellen wir sicher, dass die Arbeit der Teams den Unternehmenszielen entspricht. Das Ziel der Unternehmens-Ebene ist es, dass alle Prozesse und Aktivitäten darauf einzahlen, die Organisation nachhaltig agil und erfolgreich zu halten.“

„Man kann sich das so vorstellen“, sagt Tony: „Wir fördern und strukturieren Abstimmung, Zusammenarbeit und Realisierung von Produkten und Projekten über viele agile Teams. Die zahlreichen fachlichen und technischen Abhängigkeiten, die zwischen den einzelnen Teams bestehen, werden berücksichtigt. Alle folgen einem übergeordneten Ziel. Auf jeder Ebene gibt es spezifische Rollen, Prozesse und Artefakte, die die Zusammenarbeit und Kommunikation erleichtern.“

Kommunikation ist sicher eine der Erfolgsbedingungen?

„Ja, ganz richtig. Dafür ist es nötig, eine Kultur der kontinuierlichen Abstimmung sowohl innerhalb einer Ebene als auch zwischen den Ebenen zu etablieren. Das hilft, Know-how aufzubauen und die Nachteile der klassischen Denk- und Handlungsmuster zu verhindern.“

Beispiel eines unserer SAFe® Kunden

Unser letzter Kunde ist z.B. ein deutsches Unternehmen, dass sich aufgrund seiner Größe und seiner Vielzahl von Entwicklungsteams für den Einsatz des SAFe® Frameworks entschieden hat. Das Framework ermöglicht eine Koordination dieser Teams. Alle Teams können weitestgehend agil arbeiten. Zudem laufen mehrere Projekte parallel.
In dem Unternehmen gibt es einige Abhängigkeiten, weswegen eine gewisse Vorausplanung und Planungssicherheit benötigt werden. Die neue Vorgehensweise sollte auf keinen Fall in ein agiles Chaos führen. Genau das fängt SAFe® ab. Dafür mussten mitunter ein paar Einbußen in Sachen „echter Agilität“ In Kauf genommen werden. Denn wo viele Akteure koordiniert werden müssen, braucht es etwas mehr Forecast für die Planungssicherheit, allerdings noch immer deutlich weniger als in der klassischen Arbeitsweise.

Ihr erster Schritt in Richtung SAFe®

Ein erster Schritt zum Eintauchen in die SAFe®-Welt könnte ein Training mit Tony und Akash sein.
Tony: „Wir unterscheiden in: „SAFe® for Teams“, wo wir die taktischen Fähigkeiten vermitteln, die es braucht, ein leistungsfähiges Mitglied eines Agile Release Train, eine langfristig angelegte Projekt-Arbeitsgruppe (ART) zu sein. In „Leading SAFe®“ lernen Sie die zugrundeliegenden Prinzipien, Rollen und Methoden effektiv anzuwenden, Adaptionsmöglichkeiten im SAFe® Framework abzuleiten und eine agile Transformation im Unternehmen durchzuführen.“

Wenn Sie noch mehr Vorteile von SAFe® kennenlernen möchten, sprechen Sie Tony oder Akash doch einfach an.

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Nadine Knur

Kontaktieren Sie Nadine Knur

Nadine Knur ist Marketing Lead bei HOOD in der Beratung von RE und agilen Projekten. Als ein Mensch mit vielen Interessen und Talenten, untersucht sie zusätzlich die optimale Zusammenarbeit zwischen Mitgliedern unterschiedlicher Generationen und Mindsets. https://www.linkedin.com/in/nadine-knur/

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