Zukunftsfähige Innovation durch Empathie
- Zukunftsfähige Innovation durch Empathie
- Zuhören – eine Kernkompetenz im Arbeitsleben
Hohe Auffassungsgabe, Zielstrebigkeit, analytisches Denken sind einige der geschätzten Eigenschaften im Berufsleben; doch welcher Ingenieur möchte als empathisch angesehen werden? Und warum könnte sich Empathie für einen logikgesteuerten Ingenieur als wichtig erweisen?
„Empathie“ in Bezug auf Produktentwicklung wurde erstmals in den späten 1990er Jahren bei der Produktentwicklung berücksichtig, als Unternehmen erkannten, dass die Entwicklung erfolgreicher Produkte mehr erforderte als die Analyse von Kundenfragebögen. Vielmehr mussten sie in der Lage sein, die Gefühle und Lebensumstände ihrer Benutzer zu verstehen. In einer hektischen Welt ist Empathie entscheidend, um etwas zu entwickeln, das für die andere Person echten Mehrwert bietet.
„In science, when human behavior enters the equation, things go nonlinear. That’s why physics is easy an sociology is hard“-Neil deGrasse Tyson
Empathie in der Digitalisierung
Im Zeitalter der Digitalisierung wächst der Irrtum, dass Big Data allein zum umfassenden Kundenverständnis führt. Diese Denkweise ist eher eindimensional, da uns verfügbare Datensätze nicht alle Informationen liefern können, die wir benötigen, um das Gesamtbild zu sehen. Warum man um 16 Uhr eine Banane kauft oder man lieber zu Fuß zur Arbeit geht als mit dem Fahrrad lässt sich mit Big Data und Verbrauchereigenschaften nur schwer erklären.
Um dies verstehen zu können, müssen wir zuerst verstehen, warum Menschen tun, was sie tun. Unsere Empathie ist unerlässlich, um ein Verständnis dafür zu bekommen, welchen „Job“ der Kunde zu erledigen versucht. Es bedeutet auch, dass wir daran interessiert sein müssen, den größeren Kontext zu verstehen, die „circumstances“. Beim Verstehen geht es daher nicht nur um die Daten, sondern auch darum, wie Dinge miteinander verbunden sind und wie sie interagieren und sich gegenseitig beeinflussen.
Empathie und Produktentwicklung
Der erste Schritt zur adäquaten Produktentwicklung besteht darin, zu wissen, was Ihr Gegenüber will, um das Produkt entsprechend gestalten zu können. In der nächsten Stufe begeistern Sie Ihre Kunden mit dem, was Sie tun, weil Sie darin sehr gut sind. Um in dem, was Sie tun, gut zu sein, müssen auch Ingenieure mit ihren Kollegen kommunizieren, um zu wissen, was zu tun ist. Die Quintessenz ist, dass das Verstehen des Kunden bedeutet, zu verstehen, was sein Verhalten lenkt oder sogar kontrolliert, indem man seine Wünsche erfasst und das, was ihn motiviert, engagiert, frustriert und antreibt. Der Aufbau einer Verbindung durch Empathie und Verständnis ermöglicht es uns, bessere Innovationen für die andere Person zu entwickeln, weil wir „wissen“, wie sie sich fühlt, was ihre Träume sind und wie Erfahrungen ihr Verhalten prägen.
Design Thinking ist ein kreativer Ansatz zur Problemlösung, der den Menschen in den Mittelpunkt stellt und durch iterative Prozesse innovative Lösungen entwickelt.
Im Design Thinking ist Empathie eines der wichtigen Konzepte, um unsere Kunden und Nutzer besser zu verstehen. Da Empathie die entscheidende erste Phase im Design Thinking darstellt, stellt sich die Frage: Wie können wir unsere Empathiefähigkeit stärken?
Empathie: 5 Kernkompetenzen
Es gibt fünf Kernkompetenzen, um unsere empathischen Muskeln zu stärken. Diese sind:
- Perspektivenwechsel und -übernahme, die unseren Grad an Selbstzentrierung und Menschenorientierung bestimmen
- Vertrauen, das unsere Fähigkeit bestimmt, uns mit anderen zu verbinden und ein Gefühl der Sicherheit zu schaffen. Dadurch wird den Kunden ermöglicht, tiefere Schichten ihres Selbst (Träume, Gefühle, Erfahrungen) offen zu teilen
- Aktives Zuhören, eine Grundlage für effektive Kommunikation in jeder Umgebung
- Interviews, um die richtigen Fragen zu stellen, um tiefere Schichten aufzudecken, die das Verhalten bestimmen
- Kunden in Ihrer täglichen Umgebung beobachten und begleiten, um ihre Bedürfnisse und Umstände zu verstehen
Da aktives Zuhören eine Grundlage für effektive Kommunikation bildet, wird dieses in unserem folgenden Artikel, in ca. 2 Wochen, weiter untersucht. Schauen Sie rein, es lohnt sich!
Der obige Artikel ist ein Auszug aus „Mastering Disruption and Innovation in Product Management“ (Springer, 2018).[Unser Produktinnovation Experten Team (hood-group.com)]
Um mehr zum Thema Plattformen als Teil der Produktinnovation mit HOOD zu erfahren, schauen Sie sich unsere Dienstleistungsangebote (https://www.hood-group.com/beratung/produktinnovation) an.
Christoph Fuchs
Kontaktieren Sie Christoph FuchsChristoph ist ein erfahrener Experte im Product Lifecycle Management mit einer beeindruckenden Karriere im zentralen Forschungs- und Technologiebereich eines internationalen High-Tech-Konzerns. Mit einer Kombination aus tiefgreifendem Fachwissen, innovativem Denken und einem ganzheitlichen Ansatz ist Christoph ein anerkannter Experte für die frühe Phase der Produktentstehung. Diese schließt die wesentlichen Disziplinen wie Innovationsmanagement, Produktmanagement sowie Systems Engineering und Modularisierung ein.
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