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8 Oktober 2018 @ Andreas Kreß

Triablog V-Modell Teil 3: Das V-Modell ist tot, es lebe Scrum!

This entry is part 3 of 3 in the series Triablog-Vmodel

Man sieht es den vielen Rettungsversuchen an. Das V-Modell wird gerade ausgemustert. Ist das V-Modell auch ein Diesel?

Verblüffend ähnlich der aktuellen Diesel-Diskussionen gibt es da auch ein „Euro-6 V-Modell“ Lager. Nur wird den Produktentwicklungsprozessen kein neuer Schadstofffilter dazugebaut, sondern agile „Schleifchen“.

Ich denke, die Geschichte wird sich wieder einmal wiederholen. Wieder mal eine „Kodakisierung“?

Beim Diesel kann man sich da schon ziemlich sicher sein. Beim V-Modell muss da jetzt der Einwand kommen, „Halt mal“- hier geht es um ein Entwicklungsvorgehensmodell. Damit kann man jede Technologie zu Produkten entwickeln, egal ob Verbrennungsmotor, Elektromotor oder KI-Softwaresysteme!

Ich hätte gegen diesen Einwand kaum ein Argument, außer dass es wohl mühevoller und sogar risikoreicher wäre, wieder auf dieses alte Arbeitspferd der Projektorganisation zu setzen.

Gerade jetzt herrscht ja eine nie dagewesene Blüte der V-Modell-Organisation. In den vor allem großen Industrieunternehmen finden wir PMO und Q-Abteilungen die Planungdetails  und Anforderungsqualitäten huldigen. Wie einst die Foto-Entwicklunglabore den erst langsamen Schwund an analoger Fotographie kaum wahrnahmen, so muß es jenen Abteilungen im Moment auch kaum auffallen, dass kleine unmerkliche Projekte, die ja gar keine Projekte sind, in agiler Manier Produkte entwerfen und bereitstellen. Der Vergleich läßt sich noch weiterspinnen. Die Existenzberechtigung der Foto-Labore konnte noch etwas verlängert werden, da man ja auch digitale Medien verarbeiten kann und Fotos wie ehedem versenden kann. Die IT hat vielerorts diese Art von Transformation schon vollzogen,  ein „agile Center of Competence“ ist ja schon ein alter Hut und ergänzt die traditionellen Stabsorganisationen.

Scrum ist die meistgenannte und meistgenutzte Form der agilen Arbeitsweisen, vereinfacht kann man also Scrum gleich Agil setzen. Und da, wie man schon öfter gehört hat, „Software die Welt frisst“, nutzen wir auch immer mehr in der (physikalischen) Welt diese Vorgehensmethodik der Softwareentwicklung. Es läßt sich ja einfach mal mit einem Scrum Board anfangen. Wenn man dann Backlogs und Inkremente im Sprint beherrscht, ist man im agilen Modus unterwegs.

Was heißt das jetzt alles?  Naja, Gewinner in den neuen Technologien können in der Regel nur die klein beginnenden, agil entwickelnden und sich agil entwickelnden Startups sein.

In den großen V-Modell-Unternehmen wird man eher zu folgenden Lösungen tendieren:

Um lebendigere Pferde geht es auf dem Kongress zu Requirements Engineering, der REConf 2019 in München.

Möchten Sie mehr zum Thema „Anforderungen“ erfahren? Dann empfehle ich Ihnen, eines unserer beliebten Trainings zum Requirements Engineering zu besuchen. Ob der Intensivworkshop zur IREB® CPRE-Foundation Level ZertifizierungCPRE Advanced Level, oder das Training zum Certified Agile Requirements Specialist (CARS), es ist sicher etwas für Sie dabei. 

Viele Grüße

Andreas

 

 

 

 

 

 

 

 

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Andreas Kreß

Kontaktieren Sie Andreas Kreß

Andreas Kress ist Senior Consultant im Bereich System Engineering für IT und technische Systementwicklung. Seine Schwerpunkte liegen im Change und Configuration Management (CCVM), im Bereich Application Lifecyle Management (ALM) und im Bereich Requirements Engineering (RE). Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Einführung und Optimierung von Prozessen, Methoden und Werkzeugen. Weitreichendes Branchenwissen in technischen Entwicklungsfeldern im Besonderen der automotiven Steuergeräte-Entwicklung machen ihn zu einem geschätzten und willkommenen Ansprechpartner bei unseren Kunden.