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27 June 2017 @ Marcel Klein

UX == RE? – mit Gewinnspiel!

Ich möchte Ihnen heute einen Einblick in die Themen Usability und User Experience (UX) geben und aufzeigen, dass die Parallelen zum Requirements Engineering (RE) größer sind, als man auf den ersten Blick annehmen würde! Außerdem wartet ein Gewinnspiel auf Sie!

Zentraler Bestandteil von UX ist ein interaktives System, welches aus Hardware, Software und / oder Servicekomponenten besteht, mit dem ein Benutzer über eine Benutzungsschnittstelle in Dialog tritt.

Usability vs. UX im User-Centered Design

Werkzeug mit guter Usability und UX?

Usability gibt an, wie effektiv, effizient und zufriedenstellend der Benutzer mit dem System interagieren kann. Die Effektivität veranschaulicht, wie groß der Grad der Zielerreichung ist, während die Effizienz die Messgröße für die zur Zielerreichung benötigten Ressourcen darstellt. Als Zufriedenstellung bezeichnet man die Einstellung vor der Verwendung und die emotionalen oder physischen Folgen der tatsächlichen Verwendung des Systems.

User Experience besteht aus Gefühlen, Meinungen und Einstellungen eines Benutzers vor, während und nach der Benutzung eines interaktiven Systems, und schließt somit Usability ein (Erlebnis während der Benutzung).

Um einen hohen Grad an Usability und eine positive User Experience zu erreichen, müssen Systeme derart entwickelt werden, dass sie vor allem gebrauchstauglich sind. Der Mensch muss also im Mittelpunkt der Entwicklung stehen, man spricht auch von User-Centered Design. Der Mensch, oder auch Benutzer, ist das erste Element des Nutzungskontexts. Der zweite Bestandteil sind Aufgaben, d.h. Aktivitäten, die ein Benutzer durchführen muss, um sein Ziel mithilfe des interaktiven Systems zu erreichen. Der dritte und letzte Part des Nutzungskontexts ist die Umgebung, also die Umstände, in denen ein Benutzer arbeitet. Dazu gehören die physische, soziale und technische Umgebung.

Parallelen zum Requirements Engineering

Genauso wie der Nutzungskontext eine essenzielle Basis für das User-Centered Design ist, sind eine umfangreiche Stakeholderanalyse und das Scoping zentraler Bestandteil des Requirements Engineering. In beiden Fällen dient diese Vorbereitung dem Auffinden von Anforderungsquellen – was uns direkt zur nächsten Gemeinsamkeit zwischen User-Centered Design und RE führt.

Es reicht nicht, die Anforderungsquellen zu kennen, sondern die Anforderungen müssen auch verstanden werden. Im Kontext des User-Centered Design geschieht dies z.B. über Beobachtungen (ein Beobachter sieht einem Benutzer bei der Ausführung von Aufgaben an einem interaktiven System zu), Interviews (ein Interviewer befragt ausgewählte Benutzer, um ein tiefes Verständnis für seine Arbeitstätigkeit zu erlangen) oder Fokusgruppen (ein Moderator führt eine Gruppe von Teilnehmern durch eine Diskussion zu einem bestimmten Thema). All diese Techniken sind nicht nur dem User-Centered Design vorbehalten, sondern seit Jahren bewährte Methoden zur Anforderungsermittlung im Requirements Engineering.

Nutzungskontext und Nutzungsanforderungen sind nun bekannt, müssen aber noch spezifiziert werden. Und, wenig überraschend, auch in diesem Punkt unterscheiden sich die Vorgehensweisen beim User-Centered Design und dem Requirements Engineering kaum. So sind z.B. Personas ein beliebtes Hilfsmittel, um typische Beispiele von Benutzern abzubilden. Abläufe und Interaktionen werden gern durch Szenarios dargestellt. Es bietet sich an, Personas und Szenarios gemeinsam zu entwickeln, weil das Analysieren von Benutzern auch das Analysieren ihres Handels beinhaltet. Entwickelte Szenarios werden dann von Benutzern überprüft, um Missverständnisse auszuräumen.

Die eigentlichen Anforderungen, idealerweise mit einem Kriterium zu deren Validierung, stellen in jeder Art der Entwicklung die Grundlage dar, sei es nun beim User-Centered Design oder beim Requirements Engineering. Eine hohe Anforderungsqualität ist dabei enorm wichtig. Nur eindeutige und klar verständliche Anforderungen führen bei deren Umsetzung zum erwarteten Ergebnis.

An dieser Stelle möchte ich zum Fazit kommen. Es ist offensichtlich, dass User-Centered Design und Requirements Engineering keine Alternativen sind, sondern eng verzahnte Vorgehensweisen, die voneinander profitieren können. Die Parallelen bei der Stakeholderanalyse, dem Scoping, der Anforderungsermittlung und der Anforderungsspezifikation sind mehr als deutlich.

Umfrage mit Gewinnspiel

Update: Die Umfrage wurde beendet. Die Ergebnisse werden in einem der nächsten Blogs präsentiert und der Gewinner kontaktiert.

Wir sind neugierig – welche Rollen spielen Usability, User Experience und User-Centered Design in ihrer Entwicklung? Ich möchte Sie einladen, an einer kurzen Umfrage zum Thema UX teilzunehmen:

zur Umfrage

Als kleiner Anreiz wird unter allen Teilnehmern das Buch “Lean Ux: Mit der Lean-Methode zu besserer User Experience” von Jeff Gothelf und Josh Seiden verlost!Zur Umfrage

Marcel Klein

Kontaktieren Sie Marcel Klein

Marcel Klein arbeitet bei der HOOD GmbH als Consultant und als Trainer im Bereich Requirements Engineering. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Unterstützung unserer Kunden beim Einsatz von Requirements Engineering und zugehöriger Werkzeuge (z.B. DOORS). Zu seinen Aufgaben zählen die Erhebung, Verbesserung und Dokumentation von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, die Prozessverbesserung sowie die Erstellung von objektorientierten Modellen. Als Trainer hat er sich vor allem auf die gute Formulierung textueller Anforderungen und die nachhaltige Etablierung von Requirements Engineering in einem Unternehmen spezialisiert. Er veröffentlicht regelmäßig zu beiden Themen Artikel und Blogs.