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15 February 2017 @ Dr. Thaddäus Dorsch

Wie cool ist Requirements Engineering denn?

…wahrscheinlich nicht sooooo cool, zumindest bei meiner Tochter, denn die verbindet “Anforderungen” eher mit Aussagen wie “Räum den Tisch ab!” und “Räum dein Zimmer auf!”.

Doch welchen Stellenwert hat Requirements Engineering und der Umgang mit Anforderungen heutzutage im Umfeld der Software-, Produkt- und Dienstleistungsentwicklung?

Seit vielen Jahren geben wir Kurse für Requirements Engineering und Management. Vor einigen Jahren kamen dort interessierte Systemingenieure zu uns, die merkten, dass die Spezifikation „ihres“ Systems immer komplexer wird. Sie wollten wissen, wie man die Entwicklung eines Systems mit Anforderungsmanagement besser in den Griff bekommen kann. Wie schreibt man überhaupt gute Anforderungen, und wie und wann setze ich welche Technik ein?

Der Stellenwert von Anforderungen steigt

Besonders bei unseren Fortgeschrittenen-Kursen traf man auf viele ausgebildete Requirements Engineers, die die Feinheiten des Requirements Engineering und Management ergründen wollten. Sie waren gespannt auf die gesammelten Erfahrungen, die meine HOOD-Kollegen und ich seit Jahren und Jahrzehnten mit den Kunden zusammen sammeln. Noch nicht flächendeckend, doch schon in einigen Studiengängen wird Requirements Engineering gelehrt. Es landen immer wieder ein paar zukunftsorientierte Studenten und Berufsanfänger in unseren Kursen. Und sie kamen in weiser Voraussicht, weil sie früh erkannten, wie wichtig Anforderungsmanagement bei komplexen Entwicklungen sein kann.

Requirements Engineering für ganze Abteilungen

Inzwischen besuchen uns immer häufiger Chefs, Bereichsleiter oder Akademieleiter, die sagen: „Meine Leute und ich, wir müssen im Requirements Engineering ausgebildet sein und die Grundlagen beherrschen!“. „Meine Leute“ sind dabei Chefingenieure, leitende Fachexperten, Projektleiter und Manager. Natürlich sind unter den Interessierten auch immer mehr Berater und Fachexperten. Oft kommen zu uns ganze Abteilungen, die die nächste Stufe ihrer Fähigkeiten im Bereich der Systementwicklung erreichen möchten.

Das Bewusstsein hat sich mittlerweile gewandelt. Requirements Engineering und Management wird nicht mehr so sehr als Spezialdisziplin für bestimmte Großprojekte gesehen, oder für spezielle Branchen wie die Raumfahrt, Verteidigungstechnologie oder die Luftfahrt. Der Umgang mit Anforderungen ist inzwischen eine Disziplin, die als Grundlage einer jeden Produkt- oder Dienstleistungsentwicklung als selbstverständlich und unabkömmlich angesehen wird. Auch Agile Teams lernen inzwischen, dass der gekonnte Umgang mit Anforderungen nicht nur hilfreich, sondern manchmal notwendig ist (in unserem Kurs zum Certified Agile Requirements Engineer „CARS“ können Sie z.B. Details des Requirements Engineering im agilen Umfeld kennenlernen und vertiefen).

Was bewegt die Anforderungs-Interessierten heutzutage?

Wo liegen nun heute die größten Interessen der Teilnehmer bei unseren Kursen, welche Fragestellungen bewegen die Teilnehmer?

Die häufigste Frage lautet immer noch: „Wie formuliere ich gute Anforderungen?“. Eine gute Qualität in den Anforderungen und Spezifikationen kann viel Geld sparen. Neben den semiformalen textuellen Anforderungen gibt es durchaus andere attraktive Ausprägungen wie Use Cases, User Stories oder konzeptuelle Modelle.Requirements by HOOD

Teilnehmer mit Erfahrung fragen gerne nach dem Thema “Wie strukturiere ich Anforderungen und Anforderungsdokumente?“. Dazu auch einige Gedanken in meinen nächsten Blogs – also bleiben Sie wachsam….

Weitere bevorzugte Themen sind: „Wie kann mir Modellierung beim Requirements Engineering und in der Entwicklung helfen?“ und “Wie komme ich systematisch zu neuen Anforderungen“.

Anforderungen – immer cooler: nachhaltig und agil

Das Thema „Agiles Requirements Engineering“ hatte ich bereits oben schon als aktuelles Hot Topic erwähnt. Die Ausweitung der agilen Vorgehensweisen auf viele Bereiche schreit auch nach Hilfe bei den Anforderungen. Welche Form von Anforderungen benutze ich am besten? Wie binde ich RE in Scrum ein, das ja von sich aus kaum Unterstützung für den effizienten Umgang mit Anforderungen bietet?

Interessante Fragen werden in den Kursen auch zu dem richtigen Tool und nach Unterstützung bei der Tool-Einführung und den zugehörigen Prozessen nachgefragt.

Daneben stellen wir in unseren Kursen meist ein Thema vor, das dann erst die Aufmerksamkeit der Teilnehmer erregt: „Wie setze ich Requirements Engineering und Management nachhaltig in einem Unternehmen um?“. Diese Frage ist ein Knackpunkt und Showstopper für die erfolgreiche Umsetzung, wie unsere Erfahrungen aus der Beratung von großen und kleinen Unternehmen zeigen (siehe auch unsere Blogbeiträge oder unsere Schulung). Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich gerade mit diesem Thema intensiver auseinanderzusetzen.

Sie sehen: Requirements Engineering und Management ist aktueller und cooler den je.

Viele spannende Anforderungs-Themen bewegen die Fachleute von heute in der Praxis. Das macht meine Arbeit mit Anforderungen so cool für mich.

Kommen Sie zu uns auf die REConf®2017 in München vom 27. – 31. März in München. Dort können Sie sich einfach einen schnellen Überblick verschaffen, sich über spezielle Themen informieren, Workshops besuchen und sich mit Gleichgesinnten austauschen. Und besonders cool: Es gibt diese Woche noch Frühbucher-Rabatt!

Ich freue mich, Sie dort persönlich zu treffen! Bis dann!

REConf2017

Dr. Thaddäus Dorsch

Kontaktieren Sie Dr. Thaddäus Dorsch

Dr. Thaddäus Dorsch ist als Trainer, Berater und Coaching im Bereich Requirements Engineering und agiler Systementwicklung bei der HOOD Group tätig. Seine Schwerpunkte sind modernes Systems Engineering und effizienter Umgang mit Anforderungen, Vorbereitet sein auf den digitalen Wandel, sowie neu Ansätze in der Systemtheorie und die Kombination von klassischen und agilen Denkweisen und Techniken. Thaddäus Dorsch schöpft aus seiner langjähriger Erfahrung in der Systementwicklung in den verschiedensten Branchen wie Telekommunikation und Biotech, Automotive, Mobilfunk, Luft- und Raumfahrt, Verteidigung, Print und Multimedia.