Mut zur Lücke
Das erste iPhone erschien 2007, und war ein gigantischer Erfolg. Apple-Kunden mussten allerdings noch bis 2009 warten, bis eine Basis-Funktionalität endlich ihren Weg in das Produkt fand: Copy & Paste.
Das erste iPad hatte keine Kamera. Und die teilautonomen Teslas, die heute auf den Straßen unterwegs sind, schicken Daten an die Firmenserver, damit die Software kontinuierlich verbessert und per Softwareupdate in die Autos übertragen werden kann.
Was die Hersteller dieser Systeme gemeinsam haben, ist etwas, das mir bei vielen deutschen Herstellern fehlt: der Mut zur Lücke. Das betrifft besonders die Firmen, die in ihrer Entwicklung agiler werden wollen.
Es gibt kein lineares Verhältnis zwischen der Anzahl der Features und der Kundenzufriedenheit. Die Beispiele oben zeigen, dass man erfolgreich Kunden begeistern kann, wenn man in der Entwicklung konsequent den Rotstift ansetzt und Features streicht – und sich auf wesentliche, begeisternde Features konzentriert (denn die braucht man, um erfolgreich zu sein, und die kann keine Vorgehensweise garantieren).
Genau dieser Mut zur Lücke ermöglicht nämlich die kurze Time-to-market, die jeder jetzt haben will. Nötig ist Bescheidenheit in Bezug auf das eigene Wissen, eine kontinuierliche Beobachtung des Markts und das Sammeln von Daten.
Bertil Muth
Kontaktieren Sie Bertil MuthBertil Muth arbeitet als Agiler Coach, Scrum Master und Trainer. Mit Leidenschaft setzt er sich für konstruktive Zusammenarbeit, dezentralisierte Entscheidungsfindung und technische Exzellenz in der Produktentwicklung ein.
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