„Es zählt nicht das Erreichte, sondern es reicht das Erzählte“
Mit diesem Spruch brachte der Projektleiter eines unserer Kunden seinen Ärger zum Ausdruck, als das Management von ihm verlangte ein neues Metrik-Tool für das aktuelle Projekt zu nutzen. Ärgerlich war, dass sich bereits vor Jahren ein Metrik-Tool im Unternehmen etabliert hatte, welches neben den üblichen Aufgaben im Projektalltag zusätzlichen Aufwand verursachte.Nun sollte parallel auch noch das neue Metrik-Tool eingesetzt werden, welches bisher noch als Beta-Version existiert.
Warum legt das Management solch einen großen Wert auf den Einsatz dieses Tools und was hat das mit Requirements Engineering zu tun?
Das Metrik-Tool bewertet alle Elemente und Beziehungen innerhalb des V-Modells. Es zählt z.B. die Anzahl der Kunden- und Systemanforderungen und prüft wieviele Kundenanforderungen mit den momentan vorhandenen Systemanforderungen verlinkt wurden. Das Tool ermittelt selbstverständlich auch die Anzahl der Softwareanforderungen und prüft ob die System- und Softwareanforderungen auch alle mit einem Testfall verlinkt sind. Die Auswertungen des Tools werden alle in entsprechenden Diagrammen präsentiert und mit Hilfe eines konfigurierbaren Ziels als Ampelstatus für das Management dargestellt.
Da der Aufwand für die Generierung der Metriken dem Projektleiter bezüglich des Zeitplans ein Dorn im Auge zu sein schien, ärgerte er sich darüber, dass die Produktlieferung an den Kunden nicht so wichtig zu sein schien („Es zählt nicht das Erreichte,…“) wie das Reporting an das Management („…sondern es reicht das Erzählte“).
In meiner Rolle als Requirements Engineer war es meine Aufgabe, mich um die für das Requirements Engineering relevanten Konfigurationen des Metrik-Tools zu kümmern. Schnell stellte sich heraus, dass sobald die einmalige Konfiguration abgeschlossen war, alle Metriken automatisch über Nacht erzeugt und an zentraler Stelle präsentiert wurden. Der Ärger über erhöhten Aufwand und immer wiederkehrende Aufgaben flachte damit schnell ab.
Als Requirements Engineer hatte ich ab sofort eine hilfreiche Zusammenfassung über den Stand meiner täglichen Arbeit.
Sowohl dieser Blogbeitrag, als auch ein kürzlich in unserem Blog veröffentlichter Beitrag zum Thema „Metriken“ eines meiner Kollegen zeigen, dass Metriken im Anforderungsmanagement ein aktuelles Thema in groß- und mittelständischen Unternehmen sind, um die umgesetzten Kundenanforderungen auszuwerten.
Schließlich muss das Hauptanliegen eines jeden Unternehmens sein, die Bedürfnisse seiner Kunden (Kundenanforderungen) zu erfüllen.
Für den Kunden gilt daher stets:
Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt!
Pedro Ferreira
Kontaktieren Sie Pedro FerreiraPedro Ferreira ist als Consultant und Trainer bei der HOOD GmbH im Bereich Requirements Engineering tätig. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Unterstützung unserer Kunden beim Einsatz von Requirements Engineering und zugehörigen Werkzeugen (z.B. DOORS). Zu seinen Aufgaben zählen die Erhebung, Verbesserung und Dokumentation von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, die Erstellung von objektorientierten Modellen unter Einsatz der UML und das Spezifizieren von Testfällen. Erfahrungen konnte Pedro Ferreira bisher in der IT-, Automobil- und in der Luftfahrtindustrie sammeln. Als Trainer hat er sich auf die gute Formulierung von textuellen Anforderungen und auf die Methoden zur Erhebung von Anforderungen aus der UX Domäne spezialisiert.