Vielen Dank fürs Modellieren mit SysML – Was haben wir nun davon?
Kürzlich hatten wir die Gelegenheit einen unserer Kunden beim Einsatz der Modellierungsprache SysML zu beraten und zu unterstützen. Unser Kunde hatte sich fest vorgenommen den Anteil der Modellierung beim Erstellen von Spezifikationen zu erhöhen, um dadurch Vorteile zu erzielen. Welche Vorteile durch die Verwendung von Modellierung erzielt werden sollten, konnte unser Kunde selbst nicht genau bezeichnen. Daher bat er uns, ihm diese Vorteile herauszuarbeiten und darzustellen.
Diese Vorteile sollen in diesem Beitrag verdeutlicht werden.
Unser Kunde suchte insbesondere eine sinnvolle Art und Weise Schnittstellen mit Hilfe der SysML zu beschreiben.
Schnittstellen lassen sich in der SysML mit sogenannten „Ports“ an Systemen innerhalb eines Internal Block Diagramms modellieren. Die Ports können mit einem Schnittstellennamen benannt werden. Doch wie lassen sich weitere Schnittstelleninformationen in einem Diagramm modellieren?
Die SysML bietet den Stereotyp <> an, um genauere Informationen zu einer Schnittstelle (z.B. Eigenschaften oder Operationen) zu hinterlegen. Mit Hilfe von Generalisierungsbeziehungen zu anderen SysML Blöcken, lassen sich sogar automatisch deren Eigenschaften oder Operationen in den <> vererben.
Diese automatische Vererbung war der erste Vorteil, den wir für den Bedarf unseres Kunden sahen.
Die Spezifikationen unseres Kunden waren sehr umfangreich und beinhalteten bisher nur rein textuell beschriebene Schnittstellen. Durch Verwendung der SysML-Modellierungssprache, ist durch die kompakte Darstellung für einen schnelleren Überblick gesorgt. Dies gilt selbstverständlich auch für andere textuell spezifizierten Aspekte, wie z.B. Funktionsabläufe, für welche sich SysML-Aktivitätsdiagramme anbieten.
Zudem erhöht die Modellierung den Grad der Wiederverwendung durch den Einsatz von bereits modellierten Modellelementen in einem anderen Zusammenhang. So kann z.B. ein SysML Part aus einem Internal Block Diagramm inklusive seinen Ports in einem anderen Diagramm wiederverwendet werden.
Einen weiteren großen Vorteil von modellbasierten Anforderungen im Vergleich zu rein textuellen Anforderungen ergibt sich durch die Möglichkeit automatisierte Konsistenzprüfungen durchführen zu lassen. Falsch modellierte Informationen fallen somit in einem Modell schneller auf und können daher vor der Entwicklung korrigiert werden.
Zu guter Letzt können mit Hilfe von verschiedenen Modellsichten Informationen für unterschiedliche Stakeholder entsprechend dargestellt werden. So kann sich jeder Stakeholder auf für seine Rolle relevante Informationen konzentrieren.
Nachdem wir diese Vorteile unserem Kunden aufgezeigt haben, war seine Bereitschaft für den Einsatz der Modellierung mit SysML stärker ausgeprägt als vorher.
Gerne unterstützen wir auch Sie, bei Fragen zur Modellierung!
Pedro Ferreira
Kontaktieren Sie Pedro FerreiraPedro Ferreira ist als Consultant und Trainer bei der HOOD GmbH im Bereich Requirements Engineering tätig. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Unterstützung unserer Kunden beim Einsatz von Requirements Engineering und zugehörigen Werkzeugen (z.B. DOORS). Zu seinen Aufgaben zählen die Erhebung, Verbesserung und Dokumentation von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, die Erstellung von objektorientierten Modellen unter Einsatz der UML und das Spezifizieren von Testfällen. Erfahrungen konnte Pedro Ferreira bisher in der IT-, Automobil- und in der Luftfahrtindustrie sammeln. Als Trainer hat er sich auf die gute Formulierung von textuellen Anforderungen und auf die Methoden zur Erhebung von Anforderungen aus der UX Domäne spezialisiert.