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25 November 2014 @ Enrico Kirchner

Metriken mit Pivot-Tabellen auswerten

In meinen Projekten in der Automobilindustrie unterstütze ich häufig die Erstellung von Spezifikationen und deren Abstimmung mit den Lieferanten. Die Verfolgung und Erfassung des aktuellen Abstimmungsstandes mit den Lieferanten gehört mit zu den von der Projektleitung angeforderten Informationen.

Eine einfache Möglichkeit Daten auszuwerten und graphisch darzustellen bietet Microsoft Office Excel mit Hilfe von Pivot-Tabellen. Als AM-Werkzeug ist sehr häufig IBM Rational DOORS im Einsatz, welches eine Funktion für den Datenexport zu Microsoft Office Excel bereitstellt.

Zur Darstellung des Abstimmungsstandes mit verschiedenen Lieferanten in einer Metrik muss für jeden Lieferanten der Anforderungsstatus in einer Attributspalte dokumentiert werden. Werte für den Status sind beispielsweise: zu bewerten, akzeptiert, abgelehnt. Für den Datenexport empfiehlt es sich, in dem DOORS-Modul eine View mit den Anforderungen und Attributspalten der Lieferantenstatus zu speichern, z. B. „Metrik_Status_Lieferanten“.

DOORSModul_Lieferantenstatus
Abbildung 1: DOORS-View mit Metrikinformationen zu Anforderungen und Lieferantenstatus

Anschließend die Funktion zum Excelexport unter „File -> Export -> Microsoft Office -> Excel“ aufrufen und die Daten der View in ein Excelsheet exportieren.

Excelexport_Lieferantenstatus
Abbildung 2: Excelsheet mit Daten zu Anforderungen und Lieferantenstatus

Die Statusauswertung für die einzelnen Lieferanten erfolgt mit Hilfe von Pivot-Tabellen. In diesem Beispiel je Lieferant eine Auswertung, da die Status in separaten Spalten verwaltet werden. Die Ergebnisse der Auswertungen werden in einer Tabelle zusammengefasst und mittels Diagramm graphisch aufbereitet, z. B.: abgelehnte Anforderungen = rot, nicht bewertet = gelb und akzeptierte = grün.

PivotTabelle_Lieferantenstatus
Abbildung 3: Excelsheet mit Auswertung je Lieferant

Für die Aktualisierung der Metrik, beispielsweise für einen wöchentlichen Bericht, muss die Datentabelle, siehe Abbildung 2, mit den aktuellen Daten ersetzt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Pivot-Tabellen immer den Datenbereich vollständig erfassen, siehe Funktion „PivotTable-Tools -> Datenquelle ändern“.

Für eine automatische Anpassung des Datenbereichs kann in Excel unter „Formeln -> Namen definieren“ ein Datenbereich mit der Funktion „Bereich.Verschieben()“ angelegt werden. Dieser muss zu den Pivot-Tabellen anstelle der konkreten Datenbereichsangabe verwendet werden.

ExcelDatenbereich_Lieferantenstatus
Abbildung 4: Definition Datenbereich mit Funktion zur Bereichsaktualisierung

Ein weiterer interessanter Aspekt bei der Aktualisierung der Metrik in regelmäßigen Abständen ist die Aufzeigung der Historie. Dazu müssen bei der Metrikaktualisierung die Ergebnisse der Lieferanten zu je einer Lieferantentabelle für den Historienverlauf kopiert werden. Der Historienverlauf wird mittels Diagramm für jeden Lieferanten graphisch dargestellt.

Historienverlauf_Lieferantenstatus
Abbildung 5: Excelsheet mit Historienverlauf je Lieferant

Die Aufwände für die Metrikerstellung verteilen sich wie folgt:

  1. Initialer Aufwand für die Bereitstellung der benötigten Anforderungsdaten in einer DOORS-View.
  2. Initialer Aufwand für die Erstellung der Excelauswertung mit Pivot-Tabellen und Historienverlauf.
  3. Für die Aktualisierung der Metrik, beispielsweise im wöchentlichem Rhythmus, müssen folgende Aufwände berücksichtigt werden:
    1. Prüfen der bereitgestellten Anforderungsdaten.
    2. Daten exportieren und Daten im Excelsheet ersetzen.
    3. Pflege der Historie.

Das in diesem Blog beschriebene Beispiel einer Metrik zum Lieferantenstatus zeigt, dass Anforderungsdaten für die Berichterstattung im Projekt relativ einfach mit Hilfe von Excel-Pivot-Tabellen ausgewertet und graphisch dargestellt werden können.

Wenn Sie sich weiterführend für Methoden im Anforderungsmanagement interessieren, empfehle ich Ihnen das HOOD-Kursangebot einmal näher zu betrachten, z. B.:

Enrico Kirchner

Kontaktieren Sie Enrico Kirchner

Enrico Kirchner, Berater, Trainer und Softwareentwickler bei der HOOD Group. Durch seine Erfahrung in den Bereichen Requirements Management und Engineering (RM&E), Change, Configuration & Version Management (CC&VM) sowie Testmanagement unterstützt er zahlreiche Projekte in unterschiedlichen Branchen mit Schwerpunkt im Automotive-Bereich. Die Tätigkeitsschwerpunkte von Herrn Kirchner liegen in der Unterstützung unserer Kunden beim Einsatz von RM&E sowie zugehöriger Werkzeuge. Er erarbeitet Konzepte zur Realisierung und Einführung von Prozessen und Methoden im gesamten RM&E Umfeld. Ein Beispiel für seine Projektarbeit ist die Entwicklung einer Methodik zur Erfassung von Anforderungen & Prüfungen zur Hochvoltsicherheit in elektrifizierten Fahrzeugen sowie deren Integration in den Entwicklungsprozess. Erfahrungen in verschiedenen Softwareentwicklungsprojekten bei der Modellierung und Programmierung sowie die frühere Tätigkeit als Energieelektroniker runden sein Profil ab.