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7 January 2014 @ Sertac Sirinkaya

Stakeholder Management – More than a list – Kraftfeldanalyse

This entry is part 2 of 2 in the series Stakeholder-Management

In der ersten Blogreihe wurde Ihnen die Notwendigkeit erläutert, wieso man das Thema SH-Management nicht nur am Anfang, sondern auch während des kompletten Lebenszykluses eines Produktes, verfolgen sollte. In diesem Blog wird Ihnen die Methode „Kraftfeldanalyse“ näher gebracht, die zur Durchführung der Stakeholderanalyse herangezogen werden kann.

Die Methode „Kraftfeldanalyse“ ist eine Analyse von unterschiedlichen Stakeholdereigenschaften bzw. –merkmalen in einem Entwicklungsprojekt. Mit dieser Methode kann man sich einen guten Überblick über die aktuelle Situation der Stakeholder verschaffen. Relevante Stakeholder, deren Situationen  als negativ identifiziert wurden (z.B. schlechte Verfügbarkeit), können durch gezielte Maßnahmen positiv gefördert werden.

Um die Kraftfeldanalyse anwenden zu können, muss zunächst ein Kraftfeld-Modell generiert werden. Das generische Modell besteht aus einem Koordinatensystem mit einer vertikalen und horizontalen Achse und vier Quadranten (Abb. 1).

Generisches Kraftfeld-Modell

Abb. 1 – Generisches Kraftfeld-Modell

Um die Kraftfeldanalyse anwenden zu können, müssen wir zunächst die Eigenschaften bzw. Merkmale eines Stakeholders (sog. Kräfte im Kraftfeld-Modell, die die vertikale bzw. horizontale Achse darstellen) kennen. Diese Eigenschaften werden für die Erhebung der Stakeholder und für die Generierung unseres Modells notwendig sein. Anhand der definierten Eigenschaften werden die Stakeholder in dem Modell positioniert.

Mit diesen Eigenschaften (hier z.B. „fachliches Wissen“ und „Verfügbarkeit“) können wir nun unser Kraftfeld-Modell generieren. Diese Eigenschaften werden nun beliebig auf die beiden Achsen zugeordnet. Unter Betrachtung der beiden Eigenschaften entstehen nun aus unseren generischen Quadranten die sog. negativen, neutralen und positiven Kraftfelder (Abb. 2).

Spezifisches Kraftfeld-Modell

Abb. 2 – Spezifisches Kraftfeld-Modell

Anhand der erhobenen Stakeholdereigenschaften können nun die Stakeholder  in dem Modell positioniert werden. In unserem Beispiel wäre Stakeholder S in einem neutralen Kraftfeld (z.B. Stakeholder S hat gutes fachliches Wissen, aber wenig Zeit). Um unser Ziel (Erhebung von Anforderungen) zu erreichen, können wir nun das Kraftfeld-Modell näher analysieren und gezielt Maßnahmen (z.B. Stakeholder S in anderen Aufgaben/Tätigkeiten entlasten, um die Verfügbarkeit zu erhöhen) ergreifen, um den Stakeholder S positiv zu verändern, um von ihm die notwendigen Anforderungen erheben zu können.

Bedenken Sie dass jede Maßnahme Geld kostet und dass Sie deswegen von Ihrem Nutzen bewertet werden muss.

Wir haben Ihnen gezeigt, wie Sie in wenigen Schritten eine Kraftfeldanalyse durchführen können. Wenn Sie Ihr Wissen in diesem Thema vertiefen wollen, dann können Sie bei der ReConf 2014 an unserem Workshop teilnehmen.

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Sertac Sirinkaya

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Herr Sertac Sirinkaya ist als Consultant im Bereich Requirements Engineering tätig. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Unterstützung unserer Kunden beim Einsatz von Requirements Engineering und zugehöriger Werkzeuge (z.B. DOORS). Zu seinen Aufgaben zählen die Erhebung, Verbesserung und Dokumentation von funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen, sowie der Einsatz von verschiedenen Modellierungstechniken (z.B. UML, BPMN).