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16 August 2016 @ Matthias Mohme

Jetzt mal ernsthaft…

Gehört die Frage nach „Neuer Führung“ zu „Arbeit 4.0“ oder doch eher zur „Digitalisierung“? Vielleicht tendenziell zu „New Work“ oder „GenY“? Wahrscheinlich kann es aber auch sein, dass es etwas mit der „Agilen Transformation“ zu tun hat. Oder war es „Transition“? (und wo war nochmal der Unterschied?)KVP“ kann es nicht sein, das ist schon zu lange her. Sicher ist jedoch, dass es Richtung „Leadership“ geht. Um ganz sicher zu sein, behaupte ich, dass es etwas mit „Komplexität“ zu tun hat. Das geht immer. „Systemtheoretisch“ betrachtet, reden wir dann auch über „Organisationsentwicklung“.  Vielleicht hilft mir da das „SAFe“ oder „LeSS“ Handbuch. Auch nichts gefunden. „Management 3.0“, „Scrum 3.0“ …. vergebens! Muss wohl etwas sehr “innovatives” sein. Vielleicht sogar „disruptiv“. Es könnte Verbindungen zum “IoT” geben. Muss ich gleich mal googeln.

Ich habe „Scrum-Master”, “Agile Coaches”, “Certified Agile Leaders”, “Facilitators”, “Enablers”, “Lean Experts”, “Business Coaches”, “Feel Good Managers” „Entrepreneure“  und ganz normale Leute gefragt. Keine Antwort.

Meine Hypothese:

Diese Wortkreationen und diffusen Kategorisierungen fungieren als Container für die emotionalen Belastungen, denen wir jeden Tag aufs Neue ausgesetzt sind.  Sie sind die populistische Antwort auf das Gefühl, handlungsunfähig geworden zu sein. Für mich als Berater bedeutet das, diesen Container zur Verfügung zu stellen. Für meine Kunden, sich mit der unangenehmen und seltenen Frage konfrontieren zu müssen: „Was ist mein Beitrag?“ Wer sich dieser Frage stellt und sich Zeit für die Antwort lässt, wird merken, dass Handlungsfähigkeit und Wirksamkeit keine externen Dienstleistungen, sondern Produkte eines reflektierten Selbst sind. Kein fett gedrucktes Wort (siehe oben) wird darüber hinwegtäuschen können.

Raus aus dem Dilemma

Ich bin 9 Jahre zur Schule gegangen, habe eine 3,5 jährige Ausbildung absolviert und 4 Jahre studiert. In diesen knapp 17 Jahren des Lernens (nebenberufliche Weiterbildungen nicht mitgerechnet) hatte ich das große Glück auf Menschen zu treffen, die mich nicht nur fachlich, sondern vor Allem persönlich herausgefordert haben. Menschen, die mir mit ihrer Art zu denken und zu handeln gezeigt haben, dass Veränderungen mit der Frage „Was verändere ich?“ beginnen.

Ich frage mich: Was ändert sich, wenn aus Glück, Methode wird? Wenn Begegnungen nicht mehr zufällig und spontan, sondern zentraler Bestandteil unseres Lern- und Arbeitslebens wären? Wenn sie „auf dem Lehrplan“ stehen würden?  Werden wir uns in dieser skizzierten Zukunft immer noch über „Agile“ und „Organisationsentwicklung“ unterhalten?

Ein ¾ Jahr bei meinem Kunden neigt sich dem Ende entgegen. Erfolgreich war ich nicht etwa, weil ich tolle Retros mache, User-Stories schneiden oder eine Release-Planung machen kann. Ich habe gewirkt. Nicht aus einer Rolle heraus, sondern als Mensch. Das bedeutet für mich, erfolgreich gewesen zu sein.

Mein Wunsch an Dich, lieber Leser: Stell Dich „auf den Lernplan“.

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Matthias Mohme

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In den ersten Berufsjahren als Konstrukteur im klassischen Maschinenbau tätig, entdeckte der 1982 geborene Dipl. Ing. aus München in den darauf folgenden Jahren als Produktmanager seine Leidenschaft für SCRUM und KANBAN in der Softwareentwicklung. Seine Erfahrungen und Beobachtungen, wie sich die Einführung Agiler Methoden auf Mitarbeiter, Teams und ganze Organisationen auswirkt, gibt er als Consultant für Anforderungsmanagement bei der HOOD GmbH weiter.